Heute besuchen wir die Kijota Secondary High School, also so etwas wie ein Gymnasium, eine Schule die mit ihrem Schlussexamen den Zugang zur Universität ermöglicht. Bei den staatlichen Abschlussprüfungen haben seit 2010 alle angemeldeten Studenten auch bestanden. Der Ruf der Schule ist auch deswegen mittlerweile sehr gut. In Tansania gibt es ein regelmäßiges Ranking der Schulen. Ein gutes Abschneiden hier gibt die Chance auf viele Studenten, ein schlechtes Abschneiden hat mit dem Wegbleiben der Studenten automatisch auch finanzielle Folgen.
In den letzten Jahren war die Schule auch national immer bei den Top 5% der Oberschulen. Ein ausgezeichnetes Ergebnis, das ebenso für die Qualität der Lehre und das Engagement der Lehrer wie auch den Eifer der Schüler spricht.
Im Büro des Headmasters tragen wir uns ins Gästebuch ein und werden in die Geschichte und die Struktur der Schule eingeführt. Der Schulleiter Thomas Yusuph berichtet stolz von den tollen Leistungen seiner Studenten. Die regelmäßige Unterstützung durch den Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis und die Nordkirche hebt er mehrfach hervor. Die Ausstattung seines Büros ist bescheiden. Aber er berichtet stolz von der Errichtung des Laborgebäudes. Man nimmt ihm ab, dass es ihm ein Anliegen ist, dass die Mittel dort ankommen, wo es den Schülern hilft.
Wir kommen an der fast fertiggestellten neuen Mensa vorbei. Die Studentenzahlen haben sich von 170 (2018) bereits jetzt durch das neue Laborgebäude mehr als verdoppelt und sind auf 395 gestiegen. Diese sehr erfreuliche Entwicklung zieht aber eben auch den Bedarf nach mehrere Infrastruktur Verbesserungen nach sich. Der Speisesaal ist das eine, die Schlafräume sind das andere.
Auch ein neues Dormitory, ein Übernachtungshaus für die Studenten, ist mit 72 Plätzen neu eingerichtet. Die Kapazität von 72 Betten erschließt sich erst, als wir einen Blick ins Innere werfen: Doppelstockbetten in 4er oder 6er Wohnkuben. Üppig scheint es nicht, aber man ist dankbar, dass man es hat. Zwar findet der Unterricht koedukativ statt, die Schlafraumbelegung aber ist es natürlich nicht. Während die jungen Frauen zentral auf dem Gelände untergebracht sind, sind die Quartiere für die jungen Männer mehr an der Peripherie.
Im neuen Laborgebäude treffen wir Emmanuel Myoya, den Lehrer für Chemie. Mit Stolz zeigt er uns das neue Gebäude und die Labortische, die bereits mit Abfluss ausgestattet sind. Es fehlt ein Gasleitungssystem, für das gerade gesammelt wird. Ich freue mich sehr darüber, dass man mit dieser Ausstattung immerhin ca 20 Arbeitsplätze, also zB mit 40 Studenten arbeiten kann. Emmanuel und ich tauschen kurz Ideen für einfach aufzubauende Versuche aus. Ich bin gespannt, was wir uns in Zukunft noch ausdenken.
Wir bekommen ein reichhaltiges Mittagessen, von den Lehrerinnen vorbereitet, während die Lehrer sich mit uns bei einer Art Schulappell treffen. Am Rollenbild muss man noch ein bisschen Arbeiten. Das passt zu einem Projekt, dass wir erst in den nächsten Tagen kennenlernen, "Vocational Training". Für heute nehme ich an, dass die männlichen Lehrer einfach nicht kochen können und sie daher die am besten Kochenden, also die Lehrerinnen, gebeten haben, für uns zu sorgen.
Nachdem wir uns mit einem Taizé-Lied ("Bless the Lord my soul") vorgestellt haben, antwortet die versammelte Schülerschaft mit der Schulhymne. Der Text dieser Version scheint allerdings nicht bei allen ganz geläufig zu sein. Wir freuen uns trotzdem :-)
Kwaheri- Auf Wiedersehen (14. Februar) Abschied von Tansania. Die Koffer sind gepackt - was an sich schon an ein Wunder grenzt. Also nicht, dass sie gepackt sind, sondern auch noch zu gehen. Eine intensive Zeit neigt sich dem Ende. Noch ein Meeting hier, ein Stadtbummel in Moshi und dann ist es bereits soweit und wir sind wieder am Flughafen, um in “unsere” Welt zurück zu fliegen. Doch es wird- wie jedesmal- nicht die Welt sein, die wir verlassen haben. Die Wahrnehmung ändert sich. Was kann man sagen, nach drei Wochen Afrika und dichtem Programm? Die Partnerschaftsarbeit lebt, sie ist wichtig, sie schafft Partner. Aber es ist auch Arbeit und oft anstrengendes Austarieren. Trotz aller Anstrengungen möchte ich keine Sekunde missen. Eine gemeinsame Sprengelfahrt ist eine feine Sache. Ich glaube, die Partnerschaftsarbeit ist hier ein ganzes Stück zusammengerückt. Ich bin gespannt auf eine “diözesenübergreifende” Bläserfahrt. Auf Wiedersehen, Tansania! Da liegt auch ein Versprechen im Ab
Was schon bei der Einfahrt zum Usangi Leadership and Training College auffällt, sind die gepflegten und durchdachten Felder. Später erfahren wir das dies Ergebnis einer integrierten Landwirtschaft, die die Anwendung von Fruchtfolgen, den Zusammenhang von Blütenbestäubung und Bienenhaltung, die Nutztierhaltung und Felddüngung beachtet. Das alte Missionarshaus ist in gutem Zustand. So präsentieren sich auch die übrigen Gebäude mit zumindest gepflegtem Äußeren. In der sehr großen Kirche treffen wir Studierende des Kollegs. Wir begrüßen uns, singen und musizieren einer für den anderen und gemeinsam. Eine sehr schöne Begegnung entwickelt sich. Der ausgezeichnete und intonationsreine Chor des Musikdepartments begeistert außerordentlich! Große Freude bricht aus, als wir dem Posaunenchor drei Instrumente überreichen. Eine echte Sprengelleistung, da die Instrumente sowohl auf Mecklenburg, als auch aus Pommern stammen. Hier sind sie gut aufgehoben.
Die Beziehungen der Pommerschen Kirche zu Südafrika bestehen schon lange. Sie mündeten im Jahr 2001 in die Unterzeichnung eines Vertrages. Am 13. Oktober 2001 wurde in Züssow ein Partnerschaftsvertrag zwischen der Cape Orange Diocese und der Pommerschen Evangelischen Kirche unterzeichnet. Des zwanzigsten Geburtstages dieses Vertrages und vor allem der lebendigen Beziehungen zwischen beiden Kirchen haben wir am 24. Oktober 2021 gedacht. Der Pandemie geschuldet fand die Zusammenkunft nur virtuell statt. Wir freuen uns sehr darauf, unsere südafrikanischen Schwestern und Brüdern nun endlich wieder persönlich treffen zu können. Zu einer lebendigen Partnerschaft gehören eben auch direkte Begegnungen. DVD mit der Aufzeichnung der Feierstunde zum 20. Geburtstag
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