Ihanja Technical Secondary School

(das Internet ist noch wackelig nach dem Stromausfall, die Bilder kommen später...) 

Heute besuchen wir eine weitere Schule der Central Diocese, die Ihanja Technical Secondary School (ITSS). Wir werden von Pastor Mpumpa begleitet, dem Leiter des Seminars in Kiomboi, unserem Ziel für den Abend. 

Ihanja liegt südlich von Singida, mit einer Stunde Fahrzeit erreichen wir das Schulgelände. Die Schulleiterin Erika Minna und Pastor James begrüßen uns herzlich. 

Die wechselvolle Geschichte der Schule, die erst seit 2021 wieder unter der Trägerschaft der Central Diocese ist, ist spannend:

Die ersten Gebäude wurden ab 1951 errichtet und es entstand ein Health Center. Dieses wurde bis 1966 betrieben. Von 1967 bis 1971 wurde das Gelände als Bibelschule genutzt. Schließlich kam es in den Jahren 72-74 zu einem Leerstand bis 1975 die Central Diocese schließlich das Gelände übernahm, um eine Schule, Secondary School (bis etwa 10. Klasse), anzubieten. Dieser Schulbetrieb mit staatlicher Schullizenz konnte bis 2011 aufrecht erhalten werden. Im Anschluss gab es aus uns unklaren Gründen wieder eine Unterbrechung. Um die Schullizenz aber nicht zu verlieren, wurde die Schule 2015-2020 an eine private Trägerschaft ausgeliehen, um sie schließlich 2021 wieder unter eigene Leitung zu stellen.

Ein bewegtes hin und her. Zumindest der letzte Wechsel scheint nicht ganz problemlos von statten gegangen zu sein: Mit dem Weggang des ehemaligen Direktors haben auch ein Großteil der Schüler die Schule gewechselt, so dass nur 17 Schüler übernommen werden konnten. Wie wir im Laufe des Tages erfahren, liegt der Punkt, ab dem eine Schule Gewinn macht, eher bei 100 Schülern. Die ITSS hat zur Zeit wieder 65 Schüler. Zumindest eine aufsteigende Tendenz. Die Schülerschaft besteht etwa zur Hälfte aus Jungen. 





 


Wir sehen im Büro ein Plakat einer Robert Bosch Schule. Die Schulleiterin ist ein wenig ratlos, aus welcher Zeit es stammt. Es geht wohl auf eine Schulpartnerschaft in Hildesheim zurück. Diese Partnerschaft stammt wohl aus der Zeit der privaten Trägerschaft und existiert nicht mehr.

 

Eine noch existierende Partnerschaft hingegen ist zur Elisabeth von Thatten Schule in der Nähe von Heidelberg. Ich will von Greifswald aus mal Kontakt aufnehmen.

 

Bei unserem Rundgang sehen wir auf einem gepflegten Gelände die Gebäude der Klassen. Die Bänke und Tische stehen bereit für frontalen Unterricht. Es juckt mich, spontan eine Physikstunde zu halten, aber der Rest unserer Gruppe scheint wenig interessiert…. 








Wir besuchen auch die Werkstatt, schließlich ist es ja eine technische Schule: Es gibt eine Schreinerei, in der gerade Tische und Stühle für die Schule in Kijota hergestellt werden. Ein cleveres Konzept, bei der eine Schule der anderen zuarbeitet. Die in-house Produktion generiert hier ein Einkommen, dass das Defizit, welches die Schule zur Zeit noch einfährt, reduziert.  

Leider ist der Maschinenpark auch schon weit über seine beste Zeit hinaus. Die Kreissäge und die Drehbank zB können nicht mehr verwendet werden, weil die Motoren nicht mehr funktionieren. Vermutlich sind nur die Schleifkontakte/ Kohlen verbraucht, aber es ist keiner da, der die Wartung übernimmt oder Ersatz besorgt. Das schrägste förderpolitische Instrument aber ist eine kleine CNC Fräse mit deutschen Handbüchern. Joseph erzählt mir stolz, dass alles da sei und zeigt mir die Handbücher. Aber eingeschaltet haben sie die Fräse noch nie, weil ihnen niemand gezeigt hat, wie sie funktioniert. Ich sehe das Floppy Laufwerk und frage mich, ob es überhaupt noch Software für dieses System gibt. So steht es die Fräse am Rand und sammelt eifrig Staub.

 

Die Tische und Stühle jedoch, die für Kijota gebaut wurden, sind wirklich schön und die beiden Lehrer auch sehr engagiert. Hier könnte man mit einer relativ kleinen Investition der Werkstatt wieder auf die Beine helfen. 


Schließlich begrüßen uns auch die Schüler in einer großen Aula mit kräftigem Gesang und einer Präsentation historischer afrikanischer Kultur. Der Geschichtslehrer erklärt uns die Gegenstände und gibt eine kurze Einführung in den Gebrauch. Ich bin sehr berührt vom kräftigen Gesang der 65 Schüler. 

In einer spontanen Rede sagt Dr. Shila: "Wenn Du glaubst, Bildung sei teuer, dann Versuchs mal mit Ignoranz. Das wird um ein vielfaches teurer." Er motiviert die Schüler immer Lernende zu bleiben und sich von Rückschlägen nicht abbringen zu lassen.

Wir wünschen Schülern und Lehrern weiter viel Erfolg. 

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Kwaheri

Usangi Leadership and Training College

20. Geburtstag des Partnerschaftsvertrages mit Südafrika