Besuch im Iambi Hospital und Krankenschwesternschule

Heute steht der Besuch des Iambi Krankenhauses und der angeschlossenen Krankenschwesternausbildung auf dem Programm. Das Krankenhaus wir von der Zentral Diözese betrieben. Das Krankenhaus hat eine Kapazität von etwa 170 Betten und einen Personalbestand von etwa 100 Mitarbeitern. Dr. Lightmess Gudu, eine junge und engagierte Ärztin leitet die Klinik. Sie steht uns während des gesamten Besuchs zur Seite und berichtet von allerlei Herausforderungen.
Das größte Problem der Klinik: Eine viel zu geringe Auslastung. 2017 wurde der Klinik-Kontrakt mit der Regierung über CSSC aufgelöst, seitdem muss die Finanzierung über die Patientenfees erfolgen. 



Die Krankenhausapotheke macht einen ordentlichen Eindruck, allerdings fällt auch sofort auf, dass nicht alle Medikamente vorhanden sind. Antibiotika fehlen gerade komplett. "Wir nutzen, was wir haben!" sagt Dr. Gudu tapfer. 



Die Medikamente sind im Prinzip verfügbar, zur Zeit fehlen aber die Mittel, sie auch zu kaufen. Betroffen gehen wir weiter. Von der Anordnung der Gebäude scheint alles durchdacht, allerdings macht die Bausubstanz teilweise Sorgen. Es ist nicht baufällig, schreit aber doch nach einer Grundsanierung. Dafür jedoch fehlen die Mittel. 


Seit dem Verlust des CSSC Vertrages sind die Patientenzahlen rückläufig. Ein unguter Trend für ein Krankenhaus, dass sich nur aus Patientengeldern und aus Spenden finanziert.  


Während das Archiv mit den Patientenakten nur wenig Freude ausstrahlt, sind wir überrascht von der guten Ausstattung des Laborbereichs mit zB einem nagelneuen Spektrographen zur automatischen Abnahme eines Blutbildes. 


Der Röntgenbereich ist sehr gut ausgestattet mit einem digitalen Röntgengerät. Es sieht neu installiert aus. Sicherlich ein gutes Tool für die Klinik.



Aber das Hauptproblem sind die zu vielen leeren Betten. Durch Spezialisierung auf bestimmte Gebiete will Dr. Gudu sich von den staatlichen Krankenhäusern absetzen. Es befinden sich im Umkreis von 20km drei Krankenhäuser. Keine gute Ausgangsposition.  



Dr. Gudu führt uns weiter auf die Schwangerenabteilung und den HIV Bereich.



Wir besuchen die beiden Operationssäle. Hier fällt die veraltete Technik am stärksten auf. Aber immerhin sind sie in der Lage, Operationen durchzuführen. Insgesamt befinden sich 6 Ärzte in dieser Klinik.



Auf dem Gelände der Klinik befindet sich auch eine Schule zur Ausbildung von Krankenschwestern. Auch hier werden wir herzlich willkommen geheißen.




Rechnerkabinett der Nursery School


Wir sind und bleiben Lernende!


Es gibt zwei Dormitorien, eines für Frauen, eines für Männer. Die Gebäude sind im Prinzip auf eine Kapazität von 2x 50 Studenten ausgelegt. Von dieser Belegung ist man jedoch sehr weit entfernt. Zur Zeit werden nur sieben Schüler ausgebildet. 






 Ein herzlicher Abschied von der Prinzipalin der Schule, den Mitarbeitern in Schule und Klinik und von Dr. Gudu folgt. Einen ersten Kontakt und ein Kennenlernen haben wir geschafft. Herausforderungen für das Krankenhaus wurden benannt und sind auch ganz offensichtlich. Wo die Zukunft für diese Klinik liegt ist schwer zu sagen. Von Investition zur Spezialisierung bis Schließung scheint alles möglich. In jedem Fall haben wir ein hoch engagiertes Team kennengelernt, dem wir für die Zukunft alles Gute wünschen. 

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