Abschied und Ankunft (G. Marx)

 Abschied und Ankunft. Das ist natürlich irgendwie dauernd das Thema. Heute morgen besuchen wir mit Bischof Bowles den Kindergarten der Lutherischen Gemeinde Steinkopf. Der Kindergarten liegt am Stadtrand. Schon ein bisschen stolz erzählt uns der Bischof, wie die Arbeit hier erst klein angefangen hat, dann immer weiter gewachsen ist und heute weit über die lutherische Gemeinde hinausgeht. "Einfach weil die Menschen die Qualität unserer Arbeit schätzen". Ein zufriedenes Lächeln huscht über William Bowles Gesicht. Wir sehen Kinder im Hof spielen, andere sitzen in den Gruppenräumen. Corona limitiert die Zahl der Kinder, die kommen dürfen. "Wir könnten viel mehr Kinder betreuen", sagt Lincey, eine der Betreuerinnen, "aber wir dürfen immer nur eine bestimmte Zahl hineinlassen."


Wir sehen, wie bei jedem Ankommenden die Temperatur gemessen und darüber Buch geführt wird. Die Kinder lachen uns an, obwohl wir Masken tragen und unsere Mimik vermutlich schwer zu deuten ist.


 

Eigentlich wollen wir noch gar nicht fahren, aber die nächste Verabredung ruft. So beten wir am Eingangsportal zur Kirche gemeinsam ein Abschiedsgebet und machen uns schließlich auf die Weiterfahrt nach Süden.

 

Nach etwa sechs Stunden Fahrt erreichen wir Kapstadt. Ein Telefonat mit Otto Kohlstock, dem Leiter und Initiator des Projekts "iThemba labantu", verrät uns den zur Zeit sichersten Weg. Wir folgen seinem Vorschlag. Das Projekt liegt im Ortsteil Phillipi. Und dort in einem sehr schwierigen Teil. Umgeben von Wellblechbaracken, Drogenabhängigkeit und Bandenkriminalität, leuchtet das kirchliche Gelände wie ein grünes Juwel. -Wenn man hinkommt. Durch die ungewohnte Anfahrt aus südlicher Richtung bin ich unsicher wie es weitergehen soll und halte kurz auf einer Brücke an, um mich auf der Karte zu orientieren. Plötzlich steht ein junger Mann neben uns, der unvermittelt eine Waffe auf uns richtet..... Das Auto hat ein Gaspedal, von dem ich nun Gebrauch mache. Ein großer Schreck.

Später erzählt uns Otto Kohlstock, dass die anderen beiden Straßen, die zu iThemba Labantu führen seit Wochen quasi unpassierbar seien. Der Schreck hängt uns ein bisschen in den Klamotten. 


Otto ist traurig, dass es nun auch auf dieser Route zu Zwischenfällen kommen kann. Aber als er von seinen Projekten hier in Phillipi erzählt, das sind wir sofort wieder konzentriert am zuhören und lassen uns von seinen Erinnerungen und Visionen fesseln.

Eine Erweiterung eines Gebäudes für die wachsende Größe der Elementary School.


Das von der Phillip Lahm Stiftung gesponserte Sportfeld von IThemba Labantu.

Tolle Projekte. Wann immer man Otto besucht, ist wieder etwas neues in der Planung. Auch jetzt lacht er verschmitzt, als ich ihn nach seinem neuesten Projekt frage. Aber verraten tut er noch nichts. Ich darf gespannt sein.Die Zeit vergeht viel zu schnell, Wir müssen los, weg von dieser Oase, weiter in den Stadtteil Athlon, wo wir unser Lager im lutherischen YouthHostel beziehen.


Wir danken für Bewahrung und Führung mit vierstimmigem Taizé Liedern. Ein weiterer, spannender Tag geht zu Ende. Lekker slaap! Schlaft gut!

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